Bericht aus dem  Südkurier, 09.5.2017

Überlingen. Die Stadt habe versäumt, über Bebauungspläne „sanft regulierend einzugreifen“, sagt die Überlinger Ortsvorsitzende von Haus und Grund, Eva-Maria Leirer, mit Blick auf eine Übernutzung vorhandener Grundstücke, auf denen statt eines Einfamlienhauses plötzlich sechs Eigentumswohnungen entstünden.

Oberbürgermeister Jan Zeitler habe „dies bereits erkannt und sieht, dass man hier eingreifen musss“, formuliert Leirer, die von 2009 bis 2014 dem Gemeinderat angehört hat.

Aus der Zeit gefallen scheint beim Blick auf die jüngsten Entwicklungen der Verweis auf Artikel 14 Grundgesetz „Eigentum verpflichtet“. Diese Verpflichtung bedeutet aus Sicht des Verbands auch „Verantwortung und Rücksichtnahme“, heißt es in der Presseinformation. „Es stellt sich die Frage, ob ich mein Grundstück unbedingt zum absoluten Höchstpreis an einen Bauträger verkaufe oder reichen nicht einige Euro weniger.“

Vertragliche Auflagen zur Beschränkung täten dem ganzen Stadtbild gut. Viele der jüngsten Bauprojekte gehen jedoch eher knapp über das Limit, als darunter zu bleiben.

Für realitätsfern hält Leirer den Mietpreisspiegel der Stadt. Die schriftliche Datenerhebung sei ungeeignet gewesen, um verlässliche Zahlen zu bekommen. Zudem sei der Rücklauf der Befragung so gering gewesen, dass diese kam repräsentativ sein könne. So weise das offizielle Papier eine Durchschnittsmiete von 7,75 Euro pro Quadratmeter aus, die Immobilienportale kämen auf 9,60 Euro und die tatsächliche Bandbreite reiche von 5 bis 20 Euro